„Go2nature“: Junge Naturfans auf Fledermaussuche

Abendsegler, Mausohr und Hufeisennase: Fledermäuse haben nicht nur ausgefallene Namen, sondern faszinieren auch durch ihre besondere Lebensweise. Unsere heimischen Fledermäuse sind nachtaktiv und orientieren sich im Dunkeln mittels Echolotung im Ultraschallbereich. Über Schallwellen, die sie ausstoßen und als Echo von Objekten wieder empfangen, können sie im Flug Hindernissen ausweichen und geeignete Beute finden. Nachtaktive Insekten sind ihre Hauptnahrungsquelle. Mit einem speziellen Messgerät, dem Bat-Detektor, werden die verschiedenen, artspezifischen Frequenzen der Fledermaus-Ultraschalllaute angezeigt und für uns hörbar gemacht.

 

Am Dienstag, den 26.Juli erfuhren die Anwesenden Spannendes über die Lebensweise der heimischen Flugkünstler. Solange es noch hell war, führte Markus Bachmann in die Biologie der Tiere ein. Fledermäuse gehören zur Gattung der Fledertiere, von denen es weltweit über 1000 verschiedene Arten gibt. In Bayern wurden bisher 24 Fledermausarten nachgewiesen. Bei uns im Landkreis pflanzen sich 17 unterschiedliche Arten fort. Die häufigste heimische Art ist die Zwergfledermaus, die im Schnitt weniger als 5 Gramm wiegt und eine Flügelspannweite von rund 20 Zentimetern hat. Zwergfledermäuse sind sogenannte Kulturfolger und leben mitten unter uns. Gerne verstecken sie sich tagsüber in Fassadenspalten, zum Beispiel hinter Wandverschalungen, zwischen Dachbalken und Hauswand oder in Fledermauskästen. Einer dieser Winzlinge frisst pro Nacht die Hälfte seines Körpergewichts, das entspricht etwa 2000 Kleininsekten.

 

Nach Sonnenuntergang ging die Gruppe zu einem nahegelegenen Weiher. Unterwegs konnten bereits erste Fledermausrufe mit dem Detektor aufgezeichnet werden. Markus Bachmann hatte dort ein besonders feines Fledermausnetz aufgestellt. Mit dem Netz konnten an diesem Abend acht Fledermäuse und zwei verschiedene Fledermausarten gefangen werden. In der Hand konnten die Tiere dann genau nach Art, Alter und Geschlecht bestimmt, gewogen und aus nächster Nähe betrachtet werden. Anschließend wurden die Fledermäuse natürlich wieder freigelassen.

 

Weitere Informationen zu den nächsten Go2nature-Terminen sind auf der Internetseite des Projektes unter https://mittelfranken.lbv.de/go2nature/ zu finden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um eine Anmeldung wird aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl gebeten.

 

 

Über LBV Go2nature

 

Eine Studie des LBV aus dem Jahr 2021 zeigt: Nicht nur unsere Arten, sondern auch die Artenkenner*innen selbst sind vom Aussterben bedroht. Die LBV- Kreisgruppen Ansbach, Roth-Schwabach und Weißenburg-Gunzenhausen starteten daher ein landkreisübergreifendes Jugendprojekt, um interessierte Jugendliche wieder an die Natur heranzuführen. Sich mit Gleichaltrigen in der Natur zu treffen und dabei ganz nebenbei spannende Fakten von Expert*innen des LBV zu den verschiedenen Tier- und Pflanzenarten und ihren Lebensräumen zu erfahren, ist das erklärte Ziel des landkreis-übergreifenden Projektes LBV Go2nature.

 

 

Go2nature

Die LBV Kreisgruppen Ansbach, Roth-Schwabach und Weißenburg-Gunzenhausen starten ab Mai 2022 gemeinsame Aktionen für junge Naturfans- und zwar exklusiv! Unter dem Titel „Go2nature“ bietet der LBV Jugendlichen ab 14 Jahren eine Möglichkeit, sich zu ausgewählten Themen mit Gleichaltrigen in der Natur zu treffen und dabei ganz nebenbei spannende Fakten von Expert*innen des LBV zu den jeweiligen Arten und Lebensräumen zu erfahren.

 

Den Auftakttermin des Projektes macht der Besuch einer Kiesgrube am 06.Mai, in der das Frühjahrskonzert der Frösche und Kröten hautnah erlebt werden kann. Der Fokus soll hierbei auf seltenen Arten wie der Gelbbauchunke oder Kreuzkröte liegen, die in vielen Teilen Bayerns nur noch in speziellen Habitaten wie Kiesgruben und Steinbrüchen geeignete Lebensräume finden. Andere Artengruppen wie Reptilien, Vögel oder Fledermäuse werden dabei aber natürlich nicht außer Acht gelassen.

 

Welche Arten potenziell in eine Kiesgrube zu finden sind und warum sie gerade in einer aktiven Abbaustelle leben, können Naturinteressierte nun zusammen mit Gleichaltrigen und fachkundigen Expert*innen beim ersten Termin am 06.Mai herausfinden.

 

Weitere Informationen, Treffpunkt sind auf der Internetseite des Projektes unter https://mittelfranken.lbv.de/go2nature/ zu finden.

 

Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Um eine Anmeldung wird aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl gebeten.

Anmeldung: ansbach@lbv.de  oder weissenburg@lbv.de