Fütterung von Gartenvögel

„Eine ganzjährige Fütterung schadet nicht, das Futterangebot sollte jedoch an die Jahreszeit und an die Bedürfnisse der Vögel angepasst werden. Wichtig ist auf Hygiene am Futterplatz zu achten und richtiges Futter zu wählen.“ sagt Wolfgang Kittel von der LBV-Kreisgruppe Ansbach. Die Fütterung zur Brut und Jungenaufzucht gewinnt nach LBV-Kreisgruppenleiter Markus Bachmann an Bedeutung. Sie hilft den erwachsenen Vögeln ihre Energie in die Jagd nach Insekten zu stecken, die die Jungen als Nahrung benötigen. Auf Grund des Insektenrückgangs ist die Jagd energieraubender als noch vor 50 Jahren.

 

Amseln und Rotkehlchen mögen gerne Äpfel, Rosinen oder Getreideflocken, am liebsten fressen sie am Boden. Finken, Spechte und Kleiber wollen am liebsten Körnergemische, Erdnussbruch, Sonnenblumenkerne und energiereiche, ölhaltige Sämereien wie Nijer, Hanf oder Mohn. Während Spechte und Kleiber am liebsten an einer Baumrinde oder in einem Futterholz fressen, nutzt der Dompfaff gerne Futtersäulen bzw. Futterhäuschen. Meisen fressen besonders gerne Erdnussbruch und Sonnenblumenkerne von hängendem Futter. Hausperling und Feldsperling füttern man am besten mit Körnergemischen, Erdnüssen und Sonnenblumenkernen, die Art der Futterstelle ist weitgehend gleichgültig. Viele dieser Arten verschmähen auch Fettfutter und Mehlwürmer nicht. Keinesfalls sollten salzhaltige Lebensmittel oder reines Fett in Form von Margarine oder Butter gefüttert werden. Äpfel oder dergleichen sollten nur in ganzen ausgelegt werden, die Vögel picken sich geeignete Stücke ab.

 

Die Vogelfütterung löst keine großen Naturschutzprobleme, aber sie hilft einigen häufigen Arten. Und wer richtig füttert, schadet den Vögeln sicherlich nicht, sondern hat auch noch Spaß, das bunte Treiben am Futterhaus vor dem Fenster zu beobachten. Mit etwas Aufmerksamkeit lassen sich einzelne Arten unterscheiden und ihr Verhalten aus nächster Nähe beobachten. Fütterung von Vögeln ist ein Naturerlebnis, bei dem mit der Zeit Artenkenntnis entsteht und besonders bei Kindern und Jugendlichen das Interesse an der umgebenden Natur und Heimat geweckt wird.

 

Zwar ist das wichtigste Naturschutzinstrument für unsere Gartenvögel ein naturnaher und strukturreicher Garten mit heimischen Pflanzen, aber Vögel verlieren trotz regelmäßiger Fütterung nicht die Fähigkeit, Nahrung in der Natur zu finden. Je vielfältiger Strukturen im Garten sind, umso höher kann auch die Vielfalt an (Vogel-)Arten sein.

 

Mehr zu dem Thema Fütterung in Gärten unter: https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/voegel-fuettern/. Hier finden Sie Tipps zur Futterstelle, Vogeltränken, Art des Futters, Rezepte für eigenes Vogelfutter, usw.

 

Feldsperlinge und Grünfinken an der Futtersäule  Foto: Ingo Rittscher
Feldsperlinge und Grünfinken an der Futtersäule Foto: Ingo Rittscher
Kleiber
Kleiber Foto: Wolfgang Kittel
Eichelhäher
Eichelhäher Foto: Wolfgang Kittel